Weissenhaus Young Masters: Schachspielen im Schloss

Das Weissenhaus an der Ostseeküste ist zweifellos einer der schönsten Veranstaltungsorte für Schachturniere. Kürzlich fand dort das Weissenhaus Young Masters statt. Die Partien wurden im Schloss ausgetragen, und die Spieler waren entweder im Schloss selbst oder in einem der zum Ensemble gehörenden Häuser untergebracht. Am Ende des Turniers besuchte die deutsche Nationalmannschaft die Veranstaltung.

Sollte es jemals eine Abstimmung über den schönsten Austragungsort eines Schachturniers geben, wäre Weissenhaus sicherlich einer der Favoriten. Nach der Eröffnungsveranstaltung zu Beginn des Jahres, bei der ein spektakuläres Freistilturnier mit einigen der weltbesten Spieler inszeniert wurde, legte der Unternehmer und Schachliebhaber Jan Hendric Buettner richtig los und initiierte mehrere neue Projekte.

In Zusammenarbeit mit der Schachabteilung des gerade in die Bundesliga aufgestiegenen FC St. Pauli konnte Buettner Magnus Carlsen und einige weitere Spitzengroßmeister davon überzeugen, den lebhaften Verein zu besuchen. Ein Schachzug, der nicht nur in der Schachpresse für große Aufmerksamkeit sorgte.

Der Hamburger Schachklub von 1830, der zweitälteste Sportverein Hamburgs und einer der größten Schachvereine Deutschlands, freute sich über die Rückkehr von Niclas Huschenbeth und die Verpflichtung von Leonardo Costa – auch hier hatte Jan Hendric Buettner im Hintergrund mitgewirkt.

Buettner gründete außerdem die Weissenhaus Chess Academy, um Spitzenspieler und deutsche Talente zu fördern. Eine der Initiativen war das Weissenhaus Young Masters, das am Montag, den 14. Oktober, begann und am Freitag, den 18. Oktober, endete. Es handelte sich um ein klassisches Turnier mit einem sehr straffen Zeitplan. Abgesehen vom Eröffnungstag wurden täglich zwei Runden gespielt: die erste Runde begann um 10 Uhr morgens, die zweite um 16 Uhr – ein anspruchsvolles Programm.

Vier junge Talente – Marius Deuer (16), Leonardo Costa (16), Hussain Besou (13) und Christian Glöckler (12) – hatten die Gelegenheit, gegen erfahrene Großmeister anzutreten und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Mit 27 Jahren gehört Krause sicherlich nicht zur „alten Garde“. Angesichts einiger viel jüngerer Teilnehmer, insbesondere Besou und Glöckler, bezeichnete er sich selbst scherzhaft als „Halb-Veteran“.

Der Turnierplan war besonders anspruchsvoll für die älteren Spieler, von denen einige auch andere Verpflichtungen hatten. Sune Berg Hansen beispielsweise führt ein eigenes Unternehmen und hat nur wenig Zeit, sich auf Schach zu konzentrieren. Christian Bauer hatte gerade in der Schweizer Liga gespielt, dann am Turnier in Weissenhaus teilgenommen und reiste anschließend weiter nach Serbien, um im European Club Cup in Vrnjačka Banja zu spielen.

Endstand des Turniers:

  1. GM Sethuraman, S (2576) – 6,0 Punkte
  2. IM Deuer, M (2477) – 4,5 Punkte
  3. GM Eljanov, P (2672) – 4,5 Punkte
  4. IM Costa, L (2472) – 4,0 Punkte
  5. GM Kulaots, K (2515) – 3,5 Punkte
  6. FM Besou, H (2350) – 3,0 Punkte
  7. IM Krause, B (2404) – 3,0 Punkte
  8. GM Bauer, C (2557) – 2,5 Punkte
  9. GM Hansen, S (2520) – 2,5 Punkte
  10. FM Glöckler, C (2336) – 1,5 Punkte

Das Turnier verlief spannend und bot allen Teilnehmern, besonders den jungen Talenten, wertvolle Gelegenheiten, ihre Fähigkeiten gegen einige der besten Schachspieler zu messen