„Smash“ ist das Jugendwort des Jahres: Was steckt dahinter?

Das Wort „Smash“ wurde zum Jugendwort des Jahres gekürt und löst bei vielen die Frage aus: Was bedeutet es eigentlich?

Maren Pauli, Expertin für die Jugendsprache, erklärt: „’Smash‘ finde ich persönlich besonders interessant, da es grammatikalisch in vielfältigen Formen verwendet werden kann. Es kann als Adjektiv dienen, wie in ‚Der ist total smash‘, als Substantiv, wie in ‚Der Typ ist ein Smash‘, oder sogar als Verb: ‚Den würde ich gerne smashen‘.“

Im Grunde stammt „Smash“ aus dem englischen Sprachgebrauch und wird häufig auf Dating-Plattformen wie Tinder verwendet. Dort entscheidet man durch Wischen, ob man eine Person attraktiv findet oder nicht – „Smash or Pass“ lautet die englische Phrase, die übersetzt in etwa „gut finden oder ablehnen“ bedeutet. Die Frage „Smash or Pass?“ wird gestellt, wenn jemand wissen will, ob eine andere Person attraktiv erscheint oder nicht.

Weitere Kandidaten: „Macher“ und „bodenlos“

Neben „Smash“ standen auch die Wörter „Macher“ und „bodenlos“ zur Auswahl. Was bedeutet „Macher“? Dieses Wort beschreibt eine Person, die die Initiative ergreift, Dinge in die Hand nimmt und ohne zu zögern handelt. „Macher“ ist ein einfaches und klares Wort, das wenig Erklärung benötigt, da sein Sinn in unserer Kultur leicht verständlich ist. Ein „Macher“ ist das Gegenteil einer Person, die zögerlich oder unentschlossen agiert.

Das Wort „bodenlos“ hingegen wurde in der Jugendsprache neu interpretiert und steht nun für etwas extrem Negatives. Es handelt sich um eine Übertreibung eines schon existierenden Begriffs, der in der Jugendkultur einen neuen, drastischen Einsatz gefunden hat.

Besonderheiten der Jugendsprache

Jugendsprache zeichnet sich allgemein durch ständige Veränderung aus. Maren Pauli betont, dass die Sprache der Jugend sich besonders schnell entwickelt und ständig neue Begriffe entstehen. Innerhalb kurzer Zeit können diese Wörter wieder „uncool“ wirken. Ein wesentliches Merkmal ist die Verwendung von Übertreibungen sowie das Umdeuten bekannter Wörter. Ein gutes Beispiel dafür sind Begriffe wie „bodenlos“ oder „Macher“, die in der diesjährigen Auswahl zum Jugendwort des Jahres ihren Platz gefunden haben.

Wörter, die Jugendliche verwenden, sind oft den Erwachsenen unbekannt oder schwer zu verstehen, weil sie in einem anderen Kontext genutzt werden. Dies macht die dynamische Natur der Jugendsprache deutlich, bei der alte Wörter neue Bedeutungen bekommen und somit ein neues Leben finden.

Der Wandel der Sprache und die Rolle der Jugendsprache

Sprache ist ständig im Wandel, und das zeigt sich besonders gut in der Jugendsprache. Einige Begriffe, die heute fest in unserem alltäglichen Sprachgebrauch verankert sind, waren ursprünglich Teil der Jugendsprache. Ein typisches Beispiel ist das Wort „cool“, das einmal als Jugendwort galt und heute allgemein genutzt wird.

Es gibt auch Begriffe, die ein Comeback erleben, ähnlich wie Mode, die in Zyklen wiederkehrt. Pauli nennt hier das Wort „knorke“, das aus dem Berliner Dialekt der 1910er und 1920er Jahre stammt und in späteren Jahren wieder populär wurde. Natürlich gibt es aber auch Begriffe, die nur kurz verwendet werden und dann wieder verschwinden. Genau das macht die Jugendsprache so spannend: Sie bereichert unseren Wortschatz mit neuen Begriffen, von denen manche bleiben und andere wieder in Vergessenheit geraten.